„Ja, aber das macht er doch so gerne.“ „Ich muss ihn doch auslasten.“ “Wenn ich das nicht darf, wie kann ich dann mit ihm spielen?“ oder „Andere Hundebesitzer werfen doch auch Gegenstände“…Sie haben doch gerade etwas über das Jagdverhalten gelernt – der Hund im Garten sieht einen Vogel – daraus folgt, Beute finden – fixieren – anschleichen – hetzen.
Der Mensch wirft einen Ball! Was macht Ihr Hund? Spielt er mit Ihnen oder trainiert er weiter? Er trainiert weiter, Beute (Ball/Stöckchen) hetzen, Beute fassen – Beute tot schütteln (Packen). Jetzt sagen Sie: „Aber er schüttelt den Ball gar nicht.“ Geben Sie ihm einen Lappen.
Ein Hund reagiert auf Bewegungsreize und beantwortet diese augenblicklich.
So sieht es in der Praxis aus: Sie nehmen den Ball in die Hand – Ihr Hund wird in starke Erregung versetzt (z.B. Hochspringen, Hecheln, Bellen, Vorrennen). Sie werfen den Ball (jetzt hat ihr Hund die Selbstkontrolle verloren). Egal was kommt, augenblicklich rennt ihr Hund los. Er ist jetzt nicht mehr zu Stoppen. Je öfter Sie den Ball werfen, je mehr gerät Ihr Hund außer Kontrolle. Er befindet sich in einem Beuterausch! Und nachdem er ein paar Mal so wunderschön seinen Ball gejagt hat, kommt ein Jogger, ein anderer Hund, ein rennendes Kind. Puh, es war heute doch nur ein Kaninchen!
Stattdessen: Suchen und Apportieren sinnvolle Beschäftigung für Ihren Hund. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass die so genannte Nasenarbeit zu den besten, sinnvollsten und artgerechtesten Auslastungen gehört, mit denen man seinem Hund eine Freude bereiten kann. "Getreu nach dem Motto, Suchen und Bringen, statt Werfen und Rennen!"
Uhrheber: © Barbara Schlieper