Vorsicht: in der Gülle liegt das Gift

EEDEB985 DF96 4F95 ACEA A29FFF7337F6Ich will jetzt keine Panik verbreiten, doch passt auf eure Hunde auf...

Vorsicht: Auf den Wiesen und Feldern lauert Gefahr. Nicht nur in Form von Zecken. Querfeldein tapsen Hunde schnell in die Falle in Form von schwarzen, stinkenden Güllepfützen! Sie schnuppern und lecken vielleicht daran.

Eine Gefahr – vor allem für Hunde. 

Gülle kann giftig für den Hund sein.  Es kann zur seltenen Vergiftung  „ Botulismus“  führen. 

Kommen unsere Vierbeiner damit in Berührung, ist das mitunter lebensbedrohlich. 

Hervorgerufen wird die Vergiftung durch einen Keim mit dem Fachbegriff Clostridium botulinum.

Der Keim blockiert die Synapsen der Nerven, die die Muskulatur versorgen. Lähmungen entstehen, von der Zunge bis zur Kopf- und Halsmuskulatur. Schluckbeschwerden treten auf. Erste Symptome, mal zeigen sich diese nach einigen Stunden, mal erst Tage später. Hunde werden apathisch, können weder Futter noch Wasser aufnehmen. Sie bewegen sich unkoordiniert, ihre Muskulatur erschlafft, ihre Atmung wird oberflächlich, bis sie ganz aussetzt. Dann erstickt der Hund qualvoll.

Ungehindert kann sich der Keim in heißen Sommermonatenauch in Pfützen und  verunreinigten Gewässern bilden oder in Tierkadavern wie toten Vögeln einnisten. Die Bakterien finden hier optimale Bedingungen vor und vermehren sich. 

Was hilft, wenn das Gift doch im Körper gelandet ist?

Der Verlauf der Krankheit hängt von der aufgenommenen Toxinmenge ab. Eine Behandlung ist schwierig und oft nicht erfolgreich. 

Ist ein Zusammenhang zwischen den Symptomen und der Aufnahme des Toxins erkennbar, sollte sofort eine Magen-Darmentleerung vorgenommen werden. Gegen das Gift gibt es kein verlässliches Gegengift oder Medikament, mit dem es unschädlich gemacht werden kann. Halter können nur warten und hoffen, bis der Körper das Gift selbstständig abgebaut hat. 

Je nach Giftmenge kann das Tage, Wochen oder sogar Monate dauern. Sollte das Gift in die Nervenbahnen gelangen, die zum Herz, zur Lunge oder lebenswichtigen Organen führen, gibt es keine Hoffnung mehr. Doch selbst wenn dieser Fall nicht eintrifft, kann es sein, dass neurologische Schäden entstehen, die nicht mehr behoben werden können.

Ein Tierarzt in Hamburg, Dirk Schrader, hat sich mit dem Thema Botulismus beim Hund beschäftigt - Heilung durch Chlordioxid. In seinem Buch „Keine Menschlichkeit in der Tiermedizin“, wird auch die Heilung einer fortgeschrittenen Botulismus-Infektion beim Hund beschrieben. Oft werden auch Aktivkohle und Antitoxin verabreicht. Aktivkohle kann helfen, wenn schnell agiert  wird. Antitoxin ist, wie der Name verrät, ein Gegengift und soll das im Körper vorhandene Gift unschädlich machen. So kann der Hund mit viel, viel Glück doch noch gerettet werden. 

Doch damit es gar nicht erst so weit kommt, hier unser Rat: Meidet stehende Gewässer im Sommer und versucht, eure Hunde von Wiesen und Feldern fern zu halten, die gegüllt wurden.

© 2020 HUNDESCHULE LOEWENZAHN ...weil es um den Hund geht.
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